1. Lithium-Augmentation bei therapieresistenter Depression
Eine Meta-Analyse von 1999 (9 Studien, insgesamt 110–234 Patienten) untersuchte Lithium als Zusatz zu herkömmlichen Antidepressiva (z.B. SSRI, TCA) gegenüber Placebo:
- In drei Studien mit Serumspiegel >= 0,5 mEq/L zeigte sich eine Odds Ratio von 3,31 (95% CI 1,46–7,53) für ein Ansprechen unter Lithium vs. Placebo
- Absoluter Nutzen: 27% mehr Responder – Number Needed to Treat (NNT) = 3,7
- Erweiterung auf sieben weitere Studien mit niedrigeren Li-Dosen ergab sogar noch höhere Effekte: Lithium augmentation in treatment-resistant depression
2. Lithium-Mood-Study bei gesunden Probanden
Eine klassische Doppelblind-Cross-Over-Studie mit 17 gesunden Erwachsenen, die Lithiumcarbonat (entsprechend therapeutischem Serumspiegel von 0,6–1,0 mEq/L) gegen Placebo testete:
Ergebnis: Stabile Stimmung, weniger Stimmungsschwankungen, subjektive Gemütsverbesserung (Visual Analogue Mood Scale, POMS) unter Lithium – trotz großer individueller Unterschiede: The effects of lithium carbonate on healthy volunteers: mood stabilization?
3. Ökologische Studien: Lithium im Trinkwasser & Suizidrisiko
Meta-Analysen belegen einen umgekehrten Zusammenhang zwischen natürlichen Lithiumspuren im Trinkwasser (3–50 µg/L) und niedrigeren Suizidraten in Allgemeinbevölkerungen:
z.B. Britisch-psychiatrische Meta-Analyse und japanische, US-amerikanische, europäische Studien: Association between naturally occurring lithium in drinking water and suicide rates